Fitness, Gründer Alltag

Was wir vom Ultramarathon fürs Büro lernen können

Kim Gottwald hat beim „Last Soul Ultra“ 448 Kilometer in 67 Stunden zurückgelegt. Kein Tippfehler. Vierhundertachtundvierzig. Zu Fuß.
Aber das Faszinierende daran ist nicht die Muskelkraft, sondern der Kopf dahinter.

Denn Ultraläufer wie Kim sind keine Adrenalinjunkies, sondern Strategen auf zwei Beinen. Sie planen Schlaf, Ernährung, Tempo, Schmerzmanagement und sie wissen, wann sie das Tempo anziehen oder bewusst rausnehmen müssen.
Wer so weit läuft, kämpft nicht gegen andere, sondern gegen die eigene Psyche.

Ist das noch Sport oder schon Überlebenskunst?

Ganz klar Letzteres.
Ab dem 100. Kilometer laufen keine Muskeln mehr, sondern Entscheidungen. Wer sich verzettelt, zu früh zu viel will oder die Signale des Körpers ignoriert, scheitert. „Survival of the fittest“ heißt eben nicht „der Stärkste gewinnt“, sondern: „Der, der sich am besten anpasst.“

Und genau da wird’s spannend ,weil das Prinzip perfekt auf die moderne Arbeitswelt passt.


Der Job ist ein Ultramarathon im Anzug

Karriere heute ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf mit wechselndem Gelände.
Projekte ziehen sich, Teams wechseln, Strategien kippen.
Viele rennen los wie Sprinter voller Energie, ohne Plan. Und wundern sich, warum sie nach ein paar Jahren völlig ausgebrannt sind.

Ich erinnere mich an meinen ersten Marathon in Berlin. Ich startete ganz hinten, im letzten Block. Nach fünf Kilometern fühlte ich mich wie der langsamste Mensch im Feld. Aber ich blieb bei meinem Tempo.
Nach 42 Kilometern hatte ich 20.000 Läufer überholt nicht, weil ich stärker war, sondern weil ich mir meine Energie eingeteilt habe.

Im Job ist es genauso: Wer zu schnell startet, brennt aus. Wer konstant bleibt, zieht am Ende leise vorbei.


Was „Survival of the fittest“ wirklich heißt

Wir verwechseln Stärke oft mit Lautstärke oder Härte. Aber in Wahrheit ist Stärke still.
Es geht nicht darum, durchzubeißen, sondern sich anzupassen.
Der, der rechtzeitig eine Pause macht, ändert den Kurs oder einfach mal innehält der bleibt im Rennen.

Das gilt für Teams genauso wie für Unternehmen.
Wer an alten Strukturen festhält, weil sie „früher funktioniert haben“, verliert.
Wer bereit ist, Neues zu probieren, Feedback ernst nimmt und sich weiterentwickelt, wächst. Anpassung ist kein Zeichen von Schwäche sie ist das, was dich überleben lässt.


Vier Learnings fürs Berufsleben

1. Strategisch pausieren.
Nicht immer weiterlaufen. Manchmal ist die Pause die produktivste Entscheidung des Tages.

2. Anpassen statt anbeißen.
Wenn der Markt sich ändert oder das Team kippt, hilft kein Durchbeißen. Flexibilität spart Energie und Reputation.

3. Mentale Stärke trainieren.
Sie entsteht nicht im Erfolg, sondern im Rückschlag. Wer mit Frust umgehen kann, gewinnt Ausdauer.

4. Humor behalten.
Ein Lächeln spart Kraft. Und manchmal ist es genau das, was dich ins Ziel bringt.


Erfolg ist kein Sprint.

Erfolg ist ein Langstreckenlauf mit Köpfchen.
Es geht nicht darum, als Erster loszurennen , sondern durchzuhalten, wenn andere aufgeben.

Ob auf der HYROX-Bahn oder im Office: Die, die konstant liefern, sind die, die gewinnen.
Nicht laut, nicht spektakulär, aber strategisch.

Denn „Survival of the fittest“ bedeutet nicht, die Zähne zusammenzubeißen.
Es bedeutet, sich weiterzuentwickeln.
Und wer das tut, läuft im Leben weiter als jeder Sprinter.


Challenge Yourself & Inspire Others.
Lauf deinen eigenen Ultramarathon im Training, im Job, im Leben.
Nicht, um andere zu besiegen.
Sondern um dich selbst besser zu verstehen und andere auf ihrem Weg mitzuziehen.