Der Drei-Filter-Test von Sokrates – warum er heute wichtiger ist als je zuvor
Neulich ist mir wieder die alte Geschichte vom Drei-Filter-Test von Sokrates begegnet und ich dachte: wow, eigentlich sollte sie Pflichtlektüre für jedes Team sein.
Die Story kennst du vielleicht:
Ein Mann kommt aufgeregt zu Sokrates und sagt:
„Willst du wissen, was ich über deinen Freund gehört habe?“
Sokrates bleibt ruhig und antwortet:
„Warte kurz. Bevor du sprichst, lass uns das durch drei Filter prüfen.“
Erster Filter: Wahrheit.
„Bist du dir sicher, dass das, was du mir sagen willst, wahr ist?“
„Naja, nicht direkt. Ich hab’s nur gehört.“
Zweiter Filter: Güte.
„Ist es etwas Positives?“
„Eher nicht …“
Dritter Filter: Nützlichkeit.
„Hilft es mir, das zu wissen?“
„Wahrscheinlich nicht.“
Sokrates lächelt:
„Dann sag’s besser gar nicht.“
Ich finde, dieser kleine Test ist pure Leadership-Weisheit gerade heute, in einer Zeit, in der Slack-Nachrichten, Social Posts und Halbwahrheiten im Sekundentakt durch die Gegend fliegen.
Ich hab’s mir selbst angewöhnt, gedanklich kurz auf Pause zu drücken, bevor ich etwas weiterleite oder kommentiere:
- Ist es wahr?
- Ist es gut?
- Ist es hilfreich?
Wenn nicht, löschen, durchatmen, weitermachen.
Im Job schützt das nicht nur vor Missverständnissen, sondern auch die Teamkultur. Gossip killt Vertrauen schneller als jeder Bug im Code.
Und privat hilft es, gelassener zu bleiben, weil man nicht alles in sich reinzieht, was draußen rumgeistert.
Vielleicht ist das die einfachste Form von moderner Achtsamkeit:
Nicht jede Nachricht braucht eine Reaktion.
Nicht jedes Gerücht braucht ein Ohr.
Manchmal reicht ein klarer Gedanke – oder ein Lächeln wie bei Sokrates.

