Wie ein Bauunternehmen ohne Büro den Umsatz vervierfacht hat – und was das über die Zukunft der Arbeit verrät
Im Baugewerbe gilt Präsenz eigentlich als Pflicht.
Bauleiter müssen auf der Baustelle sein, Projektmanager im Büro, Handwerker vor Ort.
Doch ein Unternehmen aus North Carolina hat genau das auf den Kopf gestellt und damit seinen Umsatz vervierfacht.
Die O’Connor Company arbeitet komplett ohne Büro.
Ein Teil des Teams ist remote, der andere reist dorthin, wo gebaut wird.
Was nach Chaos klingt, funktioniert erstaunlich gut: Der Umsatz stieg von rund 18 auf fast 88 Millionen Euro und für 2026 rechnet das Unternehmen mit 150 Millionen.
Remote Work auf der Baustelle – geht das überhaupt?
Clark Lowe, CEO der O’Connor Company, wollte beweisen, dass Effizienz, Qualität und Kundennähe auch ohne festen Standort funktionieren.
„Wir wollten flexibler werden und gleichzeitig bessere Arbeit abliefern“, sagt er.
Heute plant, organisiert und kommuniziert das gesamte Team digital.
Projektleiter wohnen zeitweise in Hotels oder Apartments in der Nähe der Baustellen, während Buchhaltung, Planung und Koordination komplett remote laufen.
Das Ergebnis: schnellere Entscheidungen, weniger Leerzeiten, mehr Motivation.
Seit der Umstellung hat niemand das Unternehmen freiwillig verlassen.
In einer Branche, die sonst mit Fachkräftemangel kämpft, ist das ein deutliches Signal.
Was das mit moderner Arbeit zu tun hat
Viele Unternehmen sagen: „Bei uns geht Remote Work nicht.“
O’Connor beweist das Gegenteil in einer der traditionellsten Branchen überhaupt.
Das zeigt, worum es bei New Work wirklich geht:
Nicht um Hipster-Offices mit Kickertisch, sondern um Freiheit, Verantwortung und Technologie.
Hybrid Work funktioniert, wenn man Prozesse digital denkt nicht, wenn man alte Strukturen einfach ins Homeoffice verlagert.
Und genau das hat O’Connor verstanden.
Was wir daraus lernen können
- Remote ist kein Privileg – es ist ein Wettbewerbsvorteil.
Wer ortsunabhängig arbeitet, kann auf Talente und Aufträge zugreifen, die für andere unerreichbar bleiben. - Kultur schlägt Standort.
Ein Team funktioniert nicht, weil es im gleichen Raum sitzt, sondern weil es dieselben Werte teilt. - Kommunikation ist der Kitt.
Ohne sie zerfällt jedes Remote-Modell. Mit ihr entsteht Vertrauen auch über Zeitzonen hinweg. - Schrittweise Veränderung ist nachhaltiger als ein radikaler Cut.
Transformation passiert in Etappen nicht über Nacht.
Mein Fazit
Wenn ein Bauunternehmen ohne Büro viermal so viel Umsatz macht, sollten wir aufhören zu sagen, „das geht bei uns nicht“.
Arbeit ist kein Ort mehr sie ist ein System aus Vertrauen, Klarheit und Haltung.
Und vielleicht ist genau das der eigentliche Wandel:
Weg von Präsenzpflicht hin zu Präsenz im Denken.
Challenge Yourself & Inspire Others.
Denn Veränderung beginnt da, wo wir alte Muster infrage stellen.

