☕ Remote Work & Kaffee-Kultur: Wenn das MacBook im Café nicht mehr willkommen ist
Ein gutes Café und ein guter Arbeitstag – für mich gehört das oft untrennbar zusammen. Ich liebe es, mich mit einem richtig guten Flat White hinzusetzen, den Laptop aufzuklappen und zwischendurch ein Gespräch zu führen – ob spontan mit dem Barista oder geplant beim Business-Call. Cafés sind für mich nicht nur Koffeinquelle, sondern auch Inspiration, soziale Bühne und Meetingraum.
Umso mehr irritiert mich der Trend, der sich leise, aber konsequent ausbreitet: Laptop-Verbot im Café. Schilder mit „No Laptops“, „No Zoom Calls“ oder gar „Digital Detox Zone“ sind längst keine Seltenheit mehr. Was ist da los?
❌ Warum Cafés Laptops zunehmend verbannen
Cafés galten jahrelang als Rückzugsort für Freelancer, kreative Köpfe und Remote Worker. Doch genau diese Zielgruppe ist manchen Café-Betreibern mittlerweile zu… präsent. Die Gründe?
- Platz ist Geld: Wer drei Stunden bei zwei Getränken bleibt, blockiert Tische – oft zulasten spontaner Laufkundschaft.
- Ruhe bitte!: Tastatur-Geklapper, Zoom-Calls, AirPods – nicht jeder Gast kommt damit klar.
- Weniger Gespräche, mehr Isolation: Die Community-Atmosphäre leidet, wenn alle nur noch auf Bildschirme starren.
Ein Café soll lebendig, sozial und offen sein – nicht zur stillen Mini-Bibliothek mutieren. Das kann ich nachvollziehen. Und doch fehlt mir was, wenn ich mich nicht mehr frei zwischen Austausch, Arbeit und Espresso bewegen darf.
🔄 Zwischen Working Space und Wohnzimmer: Brauchen wir neue hybride Orte?
Die gute Nachricht: Es entstehen neue Räume – und neue Konzepte:
- Coworking-Cafés wie St. Oberholz (Berlin) oder Gretchens Villa (Hamburg) zeigen, dass Arbeit und Ambiente kein Widerspruch sein müssen.
- „Work from Hotel“: Lobby als Lounge, schnelles WLAN, gute Snacks – und das Gefühl, willkommen zu sein.
- Flex-Desk-Apps wie Croissant oder Indie.Work bieten freie Plätze in Offices, Pop-ups oder Cafés auf Tagesbasis an.
Und: Manchmal reicht schon ein freundlicher Hinweis statt eines Verbots. Zum Beispiel: „Laptops willkommen bis 12 Uhr“ oder „Arbeitszone hinten, Plauderzone vorn“.
💡 Meine Sicht: Remote Work braucht Orte – und Kaffee ist Kultur
Als Gründer, Vater und jemand, der Hybrid Work lebt, weiß ich: Nicht jeder Arbeitstag spielt sich am Schreibtisch ab. Manchmal entstehen die besten Ideen mit einem Cappuccino in der Hand und dem Gesprächspartner gegenüber. Manchmal ist es dieser kleine Tapetenwechsel, der den Tag rettet.
Ich finde: Cafés sollten keine Anti-Arbeits-Zonen werden. Sondern Orte, wo Leben und Arbeiten nebeneinander existieren dürfen – mit Respekt und Regeln.
✅ Mein Vorschlag: Ein Kompromiss, der für alle funktioniert
- Laptop-Zeiten statt Totalverbot
- Getrennte Zonen für Arbeit & Austausch
- Wertschätzung statt Ausnutzung – ein Trinkgeld und regelmäßige Bestellungen zeigen: Ich bin nicht nur Gast, ich bin Teil des Ganzen
Fazit: Zwischen Koffein und Calls liegt die Zukunft der Arbeit
Remote Work ist gekommen, um zu bleiben. Und ein richtig gutes Café? Gehört für mich immer dazu. Nicht als Ersatzbüro – sondern als Ort, wo man denken, reden, schreiben und leben darf. Mit oder ohne MacBook. Hauptsache mit Charakter – und gutem Kaffee.

