Hybrides Arbeiten

Hybrid Work statt Staub im Büro: Warum Gen Z den traditionellen Job abschreibt – und wie man das ändern kann

Willkommen im Jahr 2024, wo 93 Prozent der Jugendlichen nach einem sicheren Arbeitsplatz suchen, 85 Prozent eine bombastische Work-Life-Balance anstreben und 91 Prozent auf der Suche nach einem Job sind, der für sie persönlich Sinn macht – das ist die Message der aktuellen Shell Jugendstudie. Klingt nach einer klaren Ansage, warum Handwerks-, Bau- und Dienstleistungsberufe für die Gen Z so sexy sind wie ein 56k-Modem. Wer will schon im Morgengrauen aufstehen, sich in Schichten abrackern und am Ende des Tages im Stau stehen? Schon das morgendliche Pendeln wird zum Dealbreaker. Flexibel? Ja, aber nur beim Jobhopping, nicht beim täglichen Trott.

Instagram vs. Instinkt: Warum die Karrierewahl zur Stilfrage wird

Es ist nicht nur die frühe Stunde oder die miese Bezahlung, die traditionelle Berufe für die junge Generation zur Mutprobe machen. Viel cooler sind doch die Berufe, die man im schicken Outfit auf Instagram zur Schau stellen kann. Der Tischler-Azubi kriegt läppische 500 Euro, während im öffentlichen Dienst 1.200 Euro winken. Also warum schrauben, wenn man sich auch im warmen Büro den Lebenslauf pimpen kann? Klar, es gibt noch die hartgesottenen Idealisten, die sich für den härteren Weg entscheiden. Aber die meisten sind eher auf der Suche nach dem schnellsten Weg zum schnellen Geld – und das am liebsten von der Couch aus.

Der Ausbildungsmarkt in der Krise: Leere Stühle, leere Herzen

Es wird nicht besser: 35 Prozent aller Ausbildungsplätze blieben 2023 unbesetzt. In manchen Regionen und Branchen sieht es noch düsterer aus. Besonders betroffen sind das Baugewerbe und Friseurbetriebe, wo fast die Hälfte der Lehrstellen unbesetzt blieb. Gleichzeitig sitzen Millionen junger Menschen zwischen 20 und 34 Jahren ohne Berufsabschluss herum. Kein Wunder, dass man sich Sorgen um Deutschlands Zukunft macht – nicht nur wegen des Fachkräftemangels, sondern auch wegen des zunehmenden Wohlstandsverlusts. Das vielgelobte duale Ausbildungssystem steht auf der Kippe. Wenn sich nichts ändert, könnte es bald in den Geschichtsbüchern landen.

Hybrid Work: Der Retter in der Not?

Die Lösung? Es wird Zeit, dass Unternehmen und die Gesellschaft die Rekrutierungsstrategien überdenken. Klar, die Generation Z ist nicht homogen, aber eines wollen viele: Flexibilität. Hier kommt „Hybrid Work“ ins Spiel. Warum nicht die Vorteile eines handwerklichen Berufes mit den Vorzügen eines hybriden Arbeitsmodells verbinden? Stellen wir uns vor: der Tischler, der montags in der Werkstatt steht und freitags am Laptop seine eigenen Entwürfe digitalisiert – vielleicht sogar von einem Café in Barcelona aus.

Vorbilder, die rocken: Warum das Handwerk in die Werbung muss

Das Handwerk braucht ein Facelift, und zwar dringend. Coole Vorbilder, die zeigen, wie modern und erfüllend ein klassischer Beruf sein kann, müssen in den Vordergrund. Und ja, Unternehmen sollten auch an der Vergütungsschraube drehen. Eine leistungsbezogene Vergütung, die auf Hybrid Work und Eigenverantwortung setzt, könnte der Schlüssel sein. Warum nicht die Selbstständigkeit als ultimative Form der Selbstbestimmung verkaufen? Denn wenn man abends nach Hause kommt und sagen kann, „Heute habe ich etwas geschaffen, das bleibt“, dann ist das ein Gefühl, das kein Homeoffice der Welt ersetzen kann.

Fazit: Die Generation Z lässt sich nicht mit leeren Versprechungen locken. Sie wollen Flexibilität, Sinn und die Freiheit, ihren eigenen Weg zu gehen – und genau das muss ihnen auch die Berufswelt bieten. Hybrid Work könnte hier das Ass im Ärmel sein, das traditionelle Berufe wieder attraktiv macht.