Fehlerkultur

Fehlerkultur beschreibt, wie in einer Organisation mit Fehlern und deren Folgen umgegangen wird. Fehler passieren in allen Unternehmen, daher hat jedes Unternehmen eine Fehlerkultur. Diese kann entweder ermutigend oder hemmend sein.

Eine positive Fehlerkultur auf Augenhöhe zeichnet sich dadurch aus, dass Fehler in einem psychologisch sicheren Umfeld frühzeitig angesprochen und offen behandelt werden. Das Ziel ist, aus Fehlern zu lernen, um sie nicht zu wiederholen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, die zu strukturellen Veränderungen führen. Im Gegensatz dazu wird in einer negativen Fehlerkultur Fehlern grundsätzlich negativ begegnet. Mitarbeiter*innen vertuschen eigene Fehler oft aus Scham oder Angst vor Bestrafung, und Fehler werden ignoriert, verteufelt oder sanktioniert.

Es gibt nicht die eine Fehlerkultur. Jedes Unternehmen durchläuft einen individuellen Entwicklungsprozess, und je nach Kontext variiert, welche Auswirkungen Fehler haben können und wie sicher sich Mitarbeiterinnen fühlen, Fehler anzusprechen. Menschen, die struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind oder erst seit kurzem im Unternehmen arbeiten, haben oft größere Schwierigkeiten, Fehler anzusprechen. Deshalb ist es wichtig, dass das Benennen von Fehlern unabhängig von der Stellung in der Organisation für jeden ermöglicht wird. Es sollte ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden, wie ein Fehler entstanden ist, und auf dieser Basis können dann weitere Schritte erarbeitet werden. Ein konstruktiver Umgang mit Fehlern entsteht dadurch, dass Unternehmen aktiv daran arbeiten, ihre Fehlerkultur zu verbessern.