Evolutionäre Organisation

Evolutionäre oder lernende Organisationen verstehen sich als lebendige Organismen und entwickeln sich kontinuierlich weiter. In einer beschleunigten Welt, die ständig im Wandel ist, entstehen so resiliente und zukunftsfähige Organisationen.

Frédéric Laloux beschreibt in seinem Buch „Reinventing Organizations“ verschiedene Stufen der organisationalen Entwicklung. Die integralen, evolutionären Organisationen (auch teal genannt) zeichnen sich durch drei Kernmerkmale aus: Menschen werden ermutigt, selbstorganisiert ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, sich als ganze Menschen zu zeigen und nach einem gemeinsamen Sinn zu streben. Laloux‘ evolutionäres Konstrukt basiert auf dem integralen Entwicklungsmodell „Spiral Dynamics“.

Auch der Systemwissenschaftler Peter M. Senge betrachtet, was ein Unternehmen zu einer sich stets weiterentwickelnden Organisation macht. Er arbeitet mit dem Begriff der lernenden Organisation und hat fünf Disziplinen entwickelt, in denen sich lernende Organisationen entwickeln sollten:

  1. Individuelle Selbstentwicklung: Mitarbeiter*innen streben proaktiv danach, ihre individuellen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
  2. Mentale Modelle: Mitarbeiter*innen teilen gemeinsame Annahmen, Denk- und Handlungsmuster (z.B. über Arbeitsabläufe).
  3. Gemeinsame Vision: Es gibt eine motivierende Vision, wohin sich die Organisation entwickeln soll. Dies erinnert stark an den evolutionären Sinn von Laloux.
  4. Lernen im Team: Teams erweitern kontinuierlich ihre Fähigkeiten, um gemeinsame, angestrebte Ziele zu erreichen.
  5. Systemisches Denken: Die Organisation wird von allen Beteiligten als komplexes System verstanden. Systemzusammenhänge zwischen den verschiedenen Disziplinen werden erkannt.