Aktivitätsbasiertes Arbeiten (Activity Based Working)

Beim aktivitätsbasierten Arbeiten haben Mitarbeiter*innen keinen festen Arbeitsplatz mehr, sondern wählen je nach Bedarf die passende Arbeitsumgebung für ihre Aufgaben. Starre Raumkonzepte mit festen Schreibtischen werden durch Bürolandschaften mit verschiedenen Arbeitszonen ersetzt. Diese Zonen können Kabinen für ungestörte Meetings, kreative Bereiche mit Lego und Whiteboards für Zusammenarbeit oder Ruheräume für konzentriertes Arbeiten umfassen.

Das Konzept geht auf die Architekten Robert Luchetti und Phillip Stone zurück, die in den 1970er-Jahren mit verschiedenen Raumkonzepten experimentierten. Seitdem wurde es wissenschaftlich vielfach untersucht. Aktivitätsbasiertes Arbeiten bietet Menschen mehr Flexibilität und Autonomie, da sie selbst entscheiden können, wann, wo und wie sie arbeiten. Dies kann ihre Kreativität, ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsbereitschaft steigern.

Damit diese positiven Effekte eintreten, reicht es jedoch nicht aus, das Büro nur mit bunten Sofas und Sitzecken auszustatten. Aktivitätsbasiertes Arbeiten sollte als Teil eines strukturellen Wandels verstanden werden, der sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter*innen und den Geschäftsprozessen orientiert. Wichtige Fragen dabei sind: Wie viel Autonomie wünschen wir uns im Team? Wie viel Privatsphäre und Austausch brauchen wir? Wie können wir traditionelle Vorstellungen von Büros, Anwesenheit und Leistung überwinden? Und was brauchen wir, damit unsere Arbeitsumgebung unsere Arbeitsabläufe und Werte wie Autonomie und Eigenverantwortung unterstützt?